Innenstadtentwicklungskonzept 2030

Das "Innenstadt-Entwicklungskonzept 2030" (IEK) wurde in einem Zeitraum von drei Jahren vom Stadtmarketing ausgearbeitet und als letzte Instanz vom Plenum am 27.07.2009 beschlossen.

In den letzten Jahrzehnten haben in den Städten bundesweit große Veränderungen stattgefunden. Die Innenstädte haben erhebliche Funktionsverluste (Kaufkraftabfluss, großflächiger Einzelhandel außerhalb der Innenstadt, Ladenleerstände, Defizite bei der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum …) hinnehmen müssen. Die Passauer Innenstadt macht hier keine Ausnahme. Hinzu kommt, dass sich gerade in den letzten Jahren mit dem Bau der "Neuen Mitte" grundlegende Änderungen im Stadtbild vollzogen haben. Im Zuge dieses Wandels stellen sich folgende Fragen:

Wie soll sich die Passauer Innenstadt bis zum Jahr 2030 entwickeln? Welche Qualitäten, Defizite und Potentiale müssen bearbeitet werden. Wie können die besonderen Qualitäten der Stadt besser hervorgehoben werden?

Das IEK besteht aus einer umfangreichen Bestandsaufnahme und dem Ziele- und Maßnahmenkonzept. Dabei wurden eine Reihe von innenstadtrelevanten Themen aufgearbeitet, die auf den Ergebnissen der Bestandsaufnahme beruhen, z.B. Städtebau, Nutzungen, Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie, Kunst und Kultur, Sauberkeit und Sicherheit.

Der Geltungsbereich umfasst den gesamten Raum zwischen Donau und Inn, von der Ortspitze bis zum Parkhaus Güterbahnhof (ca. 68 ha). Für jeden der drei Bereiche Altstadt, Neumarkt und Bahnhofstraße / "Neue Mitte" und auch gebietsübergreifend wurden Ziele und Maßnahmen formuliert.

Ziel war es auch, das IEK 2030 mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit zu vervollständigen. Aus diesem Grund wurden in der Zeit von Februar bis Juni 2009 externe Institutionen und Vereinigungen (insgesamt 31) beteiligt. Zudem fand am 26.03.09 eine Bürgerversammlung im Rathaussaal speziell zu diesem Thema statt.  Die eingegangenen Ideen und Vorschläge wurden nach Abwägung durch die Verwaltung dem Plenum vorgestellt. Im Stadtrat fand das IEK samt vorgeschlagener Maßnahmen breite Zustimmung. So wurde es am 27.07.2009 mit den abgewogenen Änderungen der externen Institutionen und dem Maßnahmenplan für 2009/10 vom Plenum einstimmig beschlossen.

Das IEK 2030 soll als Leitfaden für künftige Entwicklungen in der Innenstadt dienen. Dazu wurden vielfältige Maßnahmen zum Erhalt und zur Steigerung der Lebensqualität sowie zur Sicherung des baukulturellen Erbes vorgeschlagen.

Schritt für Schritt sollen nun die vorgeschlagenen Maßnahmen nach Prüfung und Detailplanung umgesetzt werden. Als erste Maßnahmen wurden bereits das Licht- und das Grünkonzept für die Innenstadt auf den Weg gebracht.

Lichtkonzept

Am 6. Februar 2012 wurde das Lichtkonzept für die Innenstadt im Ausschuss für "Stadtentwicklung und Verkehr" einstimmig beschlossen. Das Konzept wurde von den Planern  "Vehovar & Jauslin" und dem "Atelier Derrer" in Zusammenarbeit mit verschiedenen Arbeitsgruppen und einer Lenkungsgruppe erarbeitet. Im Rahmen einer Bürgerversammlung am 9.2.2012 wurde das Lichtkonzept den interessierten Bürgern vorgestellt.

Das Lichtkonzept bildet für den gesamten Innenstadtbereich einen Leitfaden für künftige Maßnahmen.

Insbesondere für die bevorstehende Umrüstung der vorhandenen Straßenbeleuchtung  (EU Ratsbeschluss zur Reduzierung von CO2) erleichtern die Vorgaben aus dem Lichtkonzept die Auswahl der Leuchtmittel und der Leuchten und geben eindeutige Handlungsrichtlinien. Dadurch kann im Laufe der Jahre ein auf Passau abgestimmtes, stimmungsvolles nächtliches Erscheinungsbild entstehen, das die Stadt in neuem Licht erscheinen lässt. Oberste Priorität bei der Ausarbeitung des Konzepts war, dass eine „Überinszenierung“ vermieden werden soll, und vielmehr ein schlüssiges Gesamtkonzept mit hohem ästhetischen Qualitätsanspruch und der Möglichkeit einer energieeffizienten Umsetzung bei künftigen Neuplanungen erarbeitet wird. Das vorliegende Lichtkonzept erfüllt nicht nur die funktionalen Bedürfnisse (Sicherheit, Orientierung und Komfort) für die Bürger, sondern stärkt die Besonderheit unseres historischen Stadtgefüges und hebt die Einzigartigkeit in angemessener Weise hervor.

Das vorliegende Lichtkonzept stellt einen Leitfaden für Maßnahmen bis 2030 (analog dem IEK 2030) dar, der ökologische Aspekte und die Nachtwirkung der Innenstadt in den Mittelpunkt rücken.

Als eine der ersten Maßnahmen wurde die Anstrahlung des Doms im November 2013 umgesetzt

Domanstrahlung

Das Atelier Rolf Derrer aus Zürich, das bereits 2011 zusammen mit Vehovar & Jauslin Architektur den Lichtmasterplan entwickelte, hat nun ein neues Beleuchtungskonzept in LED Technik für den Dom erarbeitet, das 2013 umgesetzt werden konnte. 

Die 50 Jahre alten Natriumdampfleuchten, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, wurden durch ein energiesparendes Beleuchtungssystem ersetzt. Die neue Domanstrahlung besteht aus 52 LED Strahlern mit unterschiedlichen Vorsatzoptiken. Ziel war es den Dom gleichmäßig in warmweißem Licht erstrahlen zu lassen. Dazu wurden  zusammen mit den Firmen Switch Made und Anolis neue LED Strahler entwickelt, die mit einer speziellen Steuerungstechnik gekoppelt sind und über Funk gesteuert werden können.  Da die Geräte über eine interne Intelligenz verfügen, ist es möglich, mit einem kleinen Eingriff feste Werte wie Dimmung und  Weißmischung zu speichern. Eine saisonale Nachtschaltung hilft den Energiebedarf zu reduzieren. Grundsätzlich kann die Lichtfarbe, die insektenfreundlich ist, auch den Jahreszeiten angepasst werden. Die Brillanz der Beleuchtung zeigt sich nicht nur in perfekter Farbwiedergabe, sondern auch  in der Plastizität, mit der die architektonischen Charakteristika des Doms hervorgehoben werden.

Grünkonzept

Am 6. Februar 2012 wurde das Grünkonzept für die Innenstadt im Ausschuss für "Stadtentwicklung und Verkehr" einstimmig beschlossen. Das Konzept wurde von dem  Landschaftsarchitekten  Peter Kitzmüller aus Passau in Zusammenarbeit mit verschiedenen Arbeitsgruppen und einer Lenkungsgruppe (je ein Vertreter aus den Fraktionen) erarbeitet. Im Rahmen einer Bürgerversammlung am 9.2.2012 wurde das Grünkonzept in Auszügen den interessierten Bürgern der Innenstadt vorgestellt.

Das Grünkonzept bildet für den gesamten Innenstadtbereich einen Leitfaden für künftige Maßnahmen.

Ziel des Grünkonzepts ist es, Leitlinien für den Umgang mit Grün in der Stadt zu entwickeln. Auf der Basis eines Kriterienkatalogs wurden allgemeine Gestaltungsrichtlinien erarbeitet. Der öffentliche Raum wurde innerhalb des Geltungsbereichs in punkto Wiedererkennbarkeit, Identität, Fernwirkung, Attraktivität des Straßenraums und der Grünzonen, Nutzbarkeit und Kinderfreundlichkeit, Möblierung, Aufwertung von Mauern, Verwendung von Wildpflanzenarten untersucht. Die Vorschläge befassen sich im Besonderen mit den Plätzen der Altstadt sowie mit den Flussufern, die noch ein großes Potential für den Freizeitwert der Bewohner der Innenstadt bieten. Dies zeigen die Planungen insbesondere im Bereich Ortspitze und Innkai bzw. Innpromenade auf. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Zugänglichkeit zum Wasser. Dadurch wird das Thema Wasser in der DREI_FLÜSSE_STADT erlebbarer und mehr in das öffentliche Leben und die Erholung integriert.

Auch ökologische Aspekte wurden integriert, so dass z. B. geeignete Maßnahmen für den Erhalt der vorhandenen Flora und Fauna und die Förderung von Fluss begleitendem Grün  oder Details zur Sanierung von Bruchsteinmauern vorgeschlagen werden.

Das vorliegende Grünkonzept stellt einen Leitfaden für Maßnahmen bis 2030 (analog dem IEK 2030) dar, der den Erholungswert und ökologischen Aspekte für die Innenstadt in den Mittelpunkt rückt. 

ls erste große Maßnahmen konnte der neugestaltete Domplatzes am 11.11. 2013 eingeweiht werden. Aber auch einige kleinere Maßnahmen wurden seit 2012 umgesetzt:  z. B. die Umgestaltung des kleinen Platzes in der Grabengasse oder die Gestaltung der Grünfläche am Römerplatz.

Neugestaltung des Domplatzes

Als erstes Projekt aus dem Innenstadtentwicklungskonzept 2030 konnte die Neugestaltung des Domplatzes zusammen mit der Domanstrahlung am 11.11.2013 eingeweiht werden.

Nach den Plänen des Passauer Landschaftsarchitekten Peter Kitzmüller  wurde der bisherige Straßenverlauf vor dem Dom um ca. 6 m nach Westen verschoben. Dadurch entstand ein großzügiges Entré für den Dom. Die gesamte Fläche wurde mit alten und neuen großformatigen Granitplatten gepflastert. Durch Farbwechsel im Plattenbelag sind die Eingänge zum Dom betont. Insgesamt entstand eine homogene und großzügige Aufenthaltsfläche vor dem Dom.

Der gesamte innere Platzbereich wurde ebenfalls neu strukturiert. Die Stellplätze wurden geordnet und so weit wie möglich in den westlichen Bereich verschoben. Fahrverkehr und Fußgängerverkehr konnten getrennt werden, so dass der Zugang von der Luragogasse aus sich gestalterisch hochwertiger zeigt. Die Anzahl der Anwohnerstellplätze wurde unverändert beibehalten.

Im Zuge der Neugestaltung wurde außerdem der vorhandene schadhafte Mischwasserkanal erneuert und auf Trennsystem umgestellt.

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