Gedenktafel für die jüdischen Niedernburg-Schülerinnen Margot u. Rosa Grünebaum
und alle ehemaligen jüdischen Mitbürger in der NS-Zeit
Im Rahmen eines Projekt-Seminars haben sich Schülerinnen des Gymnasiums der Gisela Schulen Niedernburg im Herbst 2009 auf die Spuren der in der NS-Zeit in Passau lebenden jüdischen Familien begeben.
Diese Spurensuche hat eine Gedenktafel für ehemalige jüdische Schülerinnen in Niedernburg hervorgebracht, die sich auch mit der Erinnerung an alle ehemaligen jüdischen Mitbürger in Passau verbindet. Die Gedenktafel wurde am 27. Januar 2011, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Projekt das nicht nur für die Schule, sondern vor allem auch für unsere Stadt von Bedeutung ist, geht es dabei doch um einen wichtigen Beitrag zur Gedenkkultur.
Die Schülerinnen haben das Unrecht von damals in einer sehr nachhaltigen Form sichtbar werden lassen und geben im Besonderen den namentlich auf der Gedenktafel genannten früheren Niedernburg-Schülerinnen Margot und Rosa Grünebaum, die beide ihr Leben lang die alte Heimat sehr vermisst haben, wieder etwas von der ihnen damals verwehrten Achtung und Wertschätzung zurück.
Auch diese Gedenktafel wird dazu beitragen, dass Erinnerungsarbeit in unserer Stadt eine Zukunft hat. Von ihr sollen Impulse ausgehen für Mitmenschlichkeit und Toleranz und sie soll auffordern wachsam zu sein gegenüber Vorurteilen und Klischees. Auch künftige Schülerinnen-Generationen werden durch die Gedenktafel in Berührung gebracht mit der Bedeutung, der in unserem Grundgesetz verankerten Unantastbarkeit der Würde des Menschen und mit der Verantwortung, die für jeden Einzelnen daraus erwächst.

Rede von Bürgermeister Dr. Anton Jungwirth anlässlich der Präsentation der Gedenktafel am 27. Januar 2011