Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges und das Ende der NS-Gewaltherrschaft vor 70 Jahren
Am 8. Mai 1945 endete der von Deutschland entfachte Zweite Weltkrieg in Europa und mit ihm die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten.
Das Ende des Krieges stand für unzählige Menschen im Zeichen von Ungewissheit und Angst vor der Zukunft. Die Situation in Passau war zu dieser Zeit von einer großen Flüchtlingswelle aus dem Osten Europas geprägt. Schon im Januar 1945 waren die Stadt und das Umland von Passau Ziel von Flüchtlingen aus Schlesien, die mit Pferdefuhrwerken und in überfüllten Zügen Passau erreichten. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit kamen des Weiteren viele deutschstämmige Flüchtlinge aus Böhmen. Im September 1945 befanden sich über 28.000 Flüchtlinge und Vertriebene sowie Displaced Persons in der Stadt. Mitten in Passau gelegen, wurde die Klosteranlage von St. Nikola, neben dem Barackenlager in Schalding r.d.Donau, zu einem der größten Flüchtlingslager im Bereich Niederbayern/Oberpfalz. Allein in St. Nikola lebten im Herbst 1945 rund 4.400 Menschen. Für sie alle wurde das Areal des ehemaligen Augustinerchorherrenstiftes zu einer ersten Heimstatt, nachdem sie durch den Krieg ihr Hab und Gut verloren hatten. Für eine ganze Reihe von ihnen blieb es ein Zuhause bis zum Teil in die 1970-er Jahre hinein.
Augustinerchorherrenstift – Kaserne/Brauerei – Flüchtlingslager – Kloster der Deutschordensschwestern und Universität - St. Nikola ist ein Ort mit einer sehr wechselvollen Geschichte. Anlässlich des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Gewaltherrschaft vor 70 Jahren werden am 8. Mai 2015 im großen Innenhof von St. Nikola 2 Stelen enthüllt, auf denen diese wechselvolle Geschichte der Klosteranlage erzählt wird.
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